Neue Wege bei der Mitarbeitersuche gehen

Startups beschäftigen in Deutschland rund 20.000 Mitarbeiter, pro Unternehmen sind das elf
Arbeitnehmer, in 2018 plant jedes Unternehmen im Schnitt acht Neueinstellungen.
Angesichts des leergefegten Arbeitsmarktes für Fachkräfte ist das kein leichtes Unterfangen.
Doch die Chancen verbessern sich wesentlich, wenn „Employer Branding“ praktiziert wird.
Die korrekte, betriebswirtschaftliche Definition des Begriffs lautet: „Identitätsbasierte, intern
wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als
glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber.“ Die Deutsche Employer Branding Akademie
(DEBA) spricht da lieber von: „Eine Reise in das Selbst des Unternehmens.“ Das heißt, die
Identitätsmerkmale eines Unternehmens sind zu definieren und in den Vordergrund zu
schieben. Gemeint sind Merkmale wie Werte, Persönlichkeit und Kultur einer Firma. Sie
bestimmten die Arbeitgeberpositionierung und damit das Employer Branding, die
Arbeitgebermarke oder die arbeitgebertypischen Vorteile für neue und vorhandene
Mitarbeiter.
Wie das funktioniert machen die Großen vor, allen voran Google. Die Arbeitsverhältnisse
dort, mit denen geworben wird, sind von einem großen Freiraum für kreative
Selbstentfaltung, unternehmerisches Denken und Eigenverantwortung geprägt. Laut dem IT-
Konzern wünschen sich immer mehr Menschen solch eine Kultur, finanzielle Vorstellungen
haben da eine untergeordnete Bedeutung. Gemäß der DEBA können Startups sich hierauf
leicht einstellen.
Arbeitsplatz selbst erarbeiten
Zwei Beispiele: wird in einem Großraumbüro gearbeitet, sollte der Chef gleich unter Gleichen
sein – nichts auf oder an seinem Schreibtisch erinnert an seine Position. Neue Mitarbeiter
erhalten einen Schreibtisch, einen Stuhl, ein Blatt Papier und einen Stift, ihren Arbeitsplatz
im Gefüge müssen sie sich selbst erarbeiten. Dies prägt die Arbeitgebermarke
beziehungsweise das Arbeitgeberimage und viel stärker wahrgenommen als übliche,
traditionelle Ablaufe, so die Expertenorganisation. Darüber hinaus haben Bewerber,
Mitarbeiter und Führungskräfte eine klare Orientierung. Die Folgen: spürbare
Verbesserungen bei Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung und Leistungsbereitschaft.
Und bezogen auf den notwendigen Small Talk mit einem potentiellen Stellenbewerber hat
die DEBA den Tipp: „Ruhig über das Einzugsgebiet des Startup-Standortes sprechen,
dessen Vorzüge für Freizeitaktivitäten hervorheben.“ Im Zuge einer Work Life Balance sind
solche Informationen sehr wichtig.

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